Philips 75PUS7608 im Test
Was taugt der Riesenfernseher für 800 Euro?
Du suchst einen richtig großen Fernseher, aber möchtest die Haushaltskasse nicht unnötig belasten? Philips hat mit dem 75PUS7608 einen äußerst preiswerten Heimkinoboliden mit Bilddiagonale von stolzen 189 cm auf den Markt gebracht. Der Riesenfernseher beherrscht alle HDR-Formate wie HDR10+, Dolby Vision und dreidimensionalen Dolby Atmos Sound. Wir haben uns den günstigen Heimkinoboliden auf Herz und Nieren geprüft und verraten Euch, wo der Hersteller gespart hat und ob sich die Anschaffung lohnt.
Die Philips PUS7608-Serie ist in 6 Größen erhältlich.
- Philips 43PUS7608/12 UHD-Fernseher – Bilddiagonale: 108 cm (43 Zoll)
- Philips 50PUS7608/12 UHD-Fernseher – Bilddiagonale: 126 cm (50 Zoll)
- Philips 55PUS7608/12 UHD-Fernseher – Bilddiagonale: 139 cm (55 Zoll)
- Philips 65PUS7608/12 UHD-Fernseher – Bilddiagonale: 164 cm (65 Zoll)
- Philips 70PUS7608/12 UHD-Fernseher – Bilddiagonale: 177 cm (70 Zoll)
- Philips 75PUS7608/12 UHD-Fernseher – Bilddiagonale: 189 cm (75 Zoll)
Der Philips 75PUS7608 im Test
Mit dem 75 Zoll großen 75PUS7608 hat Philips einen richtig günstigen Großbildfernseher mit Smart-TV auf den Markt gebracht. Käufer müssen jedoch auf Features wie die Ambilight-Hintergrundbeleuchtung und eine Bluetooth-Verbindung verzichten.
Beim Versand setzt Philips auf Nachhaltigkeit und versendet den Fernseher in einer Verpackung aus wiederverwertetem Altpapier.
Rein äußerlich macht der Philips 75PUS7608 trotz des günstigen Preises einen durchaus hochwertigen Eindruck. Trotz seiner enormen Größe wirkt der Fernseher schlank und filigran. Das Gehäuse sowie auch die schmalen Standfüße sind aus einem hochfesten Kunststoff gefertigt.
Nutzer, die eine Wandmontage des Philips 75PUS7608 bevorzugen, benötigen noch eine geeignete Wandhalterung in der VESA-Norm 400 x 300 mm. Diese ist nicht im Lieferumfang enthalten und muss bei Bedarf separat erworben werden.
Bildqualität des Philips 75PUS7608 im Test
Im aktuellen Test offenbart der Philips 75PUS7608 eine beeindruckende Farbdarstellung, nahezu ohne Makel in den Bereichen Rot, Gelb und Magenta. Eine geringfügige Abweichung zeigt sich bei Grüntönen, die eine leichte Tendenz zum Gelblichen aufweisen. Die Farbtemperatureinstellung des Gerätes ermöglicht mit 6540 Kelvin eine nahezu authentische Reproduktion von Weißtönen.
Herausragend ist die Fähigkeit des Philips 75PUS7608, nicht nur den gewöhnlichen BT.709 Standardfarbraum zu unterstützen, sondern auch den erweiterten Farbnuancen mit über 1,07 Milliarden Farbnuancen darzustellen. Darüber hinaus beherrscht der Philips den DCI-P3 Farbraum (Kino-Standard) zu 91%. Ein stattlicher Wert für einen Fernseher dieser Preiskategorie.
Schwarzdarstellung mit Potenzial nach oben
Es gilt jedoch anzumerken, dass der Philips 75PUS7608/12 Schwächen bei der Wiedergabe tiefer Schwarztöne zeigt. Aufgrund fehlender Dimming-Zonen können dunkle Bildbereiche nicht vollständig abgedunkelt werden, was ein wahrhaft tiefes Schwarz verhindert. Besonders auffällig wird dies bei den schwarzen Balken im Kinoformat sowie bei Szenen mit geringer Helligkeit, wie etwa im Weltraum. Wer eine präzisere Schwarzwiedergabe erwartet, müsste in höherpreisige Geräte mit OLED- oder Mini-LED-Technologie investieren. Vergleichbare Fernseher in dieser Größe kosten dann schnell das 3-fache eines Philips 75PUS7608.
Limitiertes HD & Dolby Vision-Erlebnis
Die gemessene Spitzenhelligkeit des Philips 75PUS7608/12 erreicht 440 Candela pro Quadratmeter, was zwar deutlich unterhalb der Leistung von Spitzenmodellen mit MiniLED-Technik liegt, aber dennoch genügt, um HDR-Inhalte effektvoll zu inszenieren. Dies haben wir mit dem Film „Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers“ auf 4K Ultra HD Blu-Ray Disc in SDR und HDR getestet. Dabei offenbarte die HDR-Version deutlich mehr Tiefenwirkung und brillantere Farbgebung. Gerade in den dunklen Bildbereichen sind in der HDR10+ Version deutlich mehr Details zu sehen, die in der SDR-Version verborgen bleiben. Nur bei hellen Lichteffekten stößt der Philips 75PUS7608/12 an seine Grenzen.
Bildwiederholrate und Gaming-Eignung
Der Bildschirm des Philips 75PUS7608 besitzt eine native Bildwiederholrate von 60 Hertz, was die Darstellung auf 60 Bilder pro Sekunde limitiert. Diese Rate ist für kleinere Bildschirmdiagonalen angemessen, könnte jedoch bei Größen über 60 Zoll Bildflimmern und Unruhe verursachen. Dies ist auch beim Philips 75PUS7608 der Fall. Abhilfe schafft der Bildmodus „Sport“. Das Bild ist zwar etwas dunkler, dafür werden schnelle Bewegungsabläufe flüssig und scharf dargestellt.
Mit seinen nativen 60 Hertz kann der Philips auch die Leistung der aktuellen Spielekonsolen wie die Sony PlayStation 5 und Microsoft Xbox X nicht vollständig ausschöpfen und bei voller 4K-Auflösung statt 120 nur 60 Bilder pro Sekunde darstellen. Die Eingangsverzögerung (Input Lag) liegt bei nur 9 Millisekunden.
Ton: Solide, doch erweiterungsfähig
Die Klangqualität des Philips 75PUS7608/12 ist solid, wenn auch nicht herausragend, was häufig auf Modelle dieser Preisregion zutrifft. Das integrierte Audio-System deckt mit einer Leistung von 2 x 10 Watt den Basisbedarf ab, überzeugt mit ausgewogener und klarer Stimmwiedergabe und zeigt keine störenden Nebengeräusche oder Vibrationen. Für ein dynamischeres Klangerlebnis, wie es bei Actionfilmen erwartet wird, wäre eine Soundbar eine empfehlenswerte Ergänzung.
Hierbei könnte die Philips TAB7807/10 Soundbar, ausgestattet mit einem 3.1-Kanal-System und Dolby Atmos, mit 620 Watt Leistung die Klangqualität wesentlich steigern und eine imposante Akustik im heimischen Wohnraum schaffen. Ein weiterer Vorteil besteht in der einfachen Bedienung über die TV-Fernbedienung.
Ausstattung und Konnektivität
Im Segment der niedrigpreisigen Fernseher bietet der Philips 75PUS7608 eine umfassende Ausstattung, die in dieser Preiskategorie als überdurchschnittlich gilt. Der Hersteller stellt sicher, dass Konnektivitätsbedürfnisse mit insgesamt drei HDMI-Ports bedient werden, um eine nahtlose Verbindung mit externen Geräten wie Blu-Ray-Player und Spielkonsolen zu ermöglichen. Der erste HDMI-Anschluss ist speziell für den Anschluss eines externen Soundsystems mit eARC-Funktion ausgelegt, um 24-Bit-Audio bei 192 kHz und Dolby Atmos-Klangformate zu verarbeiten. Die übrigen HDMI-Eingänge sind optimal für den Anschluss weiterer Multimedia-Geräte geeignet. Weiterhin finden Nutzer einen praktischen 3,5-mm-Klinken Ausgang für Kopfhörer. Die seitliche, nach unten gerichteter Anordnung der Anschlüsse ermöglicht auch bei wandmontiertem Fernseher einen leichten Zugang. Einzig eine Bluetooth-Schnittstelle für kabellose Verbindungen fehlt in der Ausstattungsliste.
Die Anschlüsse im Überblick:
- 3 x HDMI (unterstützt VRR, ALLM, eARC)
- 2 x USB
- 1 x Optischer Digitalausgang
- 1 x Kopfhöreranschluss (3,5 mm Klinke)
- 1 x LAN
- 1 x SAT-IN
- 1 x Antennenanschluss
- Wi-Fi 5 (802.11ac)
- CI+ Slot
Triple-Tuner für vielseitigen TV-Empfang
Der integrierte Triple-Tuner des Philips 75PUS7608 sorgt für Flexibilität beim Fernsehempfang über Satellit (DVB-S2), Kabel (DVB-C) und terrestrische Antenne (DVB-T2). In Deutschland und Österreich ist für den Empfang privater HD-Sender jeweils das zusätzliche Angebot einer HD+– bzw. HD-Austria-Karte erforderlich. Bei unserem Testgerät zeigte sich der Empfangsteil dank schneller Umschaltzeiten und einer benutzerfreundlichen Sendersortierung als außerordentlich leistungsstark. Dennoch fehlen dem Gerät eine Aufnahmefunktion.
Langsames Betriebssystem
Eine benutzerfreundliche Internetanbindung ist über LAN und Wi-Fi möglich, wobei als Betriebssystem „New Philips Smart-TV” zum Einsatz kommt. Dieses zeichnet sich durch eine intuitive Navigation aus, die stark an die Benutzeroberflächen von Android und Amazon Fire OS angelehnt ist. Trotzdem reagierte das System gelegentlich verzögert auf Eingaben, was an dem unterdimensioniertem Dual Core-Prozessor zurückzuführen sein könnte. Das Sortiment verfügbarer Apps inklusive Netflix, Amazon Prime Video und DAZN ist zwar breit gefächert, aber das Fehlen von Diensten wie Disney+, Apple TV und Sky Q, welche auch nicht im App-Store des Geräts verfügbar sind, schränkt die Auswahl ein.
Integrierte Alexa Sprachsteuerung
Eine weitere Funktion ist die Navigation mittels Sprachbefehlen. Der Philips 75PUS7608 ist kompatibel mit Amazon Alexa und Google Assistant. Allerdings verfügt der Fernseher über kein eingebautes Mikrofon. Daher ist ein zusätzlicher Amazon Echo bzw. Google Nest Lautsprecher erforderlich. In unserem Test erwies sich die Sprachsteuerung als weitgehend zuverlässig. Leichte Einschränkungen lediglich bei den Streamingdiensten festgestellt.
Technische Daten
- Marke: Philips
- Modell: 75PUS7608/12
- Ambilight: Nein
- Bildschirmgröße: 75 Zoll / 189 cm
- Display Auflösung: 3840 x 2160 Pixel (UHD)
- Hintergrundbeleuchtung: Direct-LED
- Bildprozessor: Pixel Precise Ultra HD
- Farbtiefe: 10 Bit (1,07 Milliarden Farben)
- Bildwiederholfrequenz: 60 Hz (nativ)
- Helligkeit: 420 Nits (Peak)
- Kontrasterweiterung: HLG, HDR, HDR10, HDR10+, Dolby Vision
- Prozessor: Dual Core CPU
- Betriebssystem: New Philips Smart-TV
- Arbeitsspeicher: 4 GB
- Flash Speicher: 16 GB
- Sprachsteuerung: Amazon Alexa, Google Assistant
- Soundsystem: 2.0 Kanal mit Dolby Atmos
- Lautsprecher: 2 x 10 Watt
- Tuner: DVB-C / T2-HD / S2
- VESA: 400 x 300 mm
- Gewicht: 22,3 kg (22,9 kg inkl. Standfüße)
- EAN: 8718863036914
- Die Bedienungsanleitung zum Philips 75PUS7608/12 ist HIER als Download erhältlich
Fazit
Mit dem Philips 75PUS7608 bekommt man ein Riesenbild bereits für kleines Geld. Der 75-Zoll Fernseher überzeugt mit einer naturgetreuen Farbdarstellung, einer flüssigen Bewegungsperformance sowie einer bemerkenswerten Detailtiefe bei der Bildwiedergabe. Seine begrenzte Spitzenhelligkeit und Schwächen bei der Schwarzdarstellung sind in dieser Preisklasse allerdings hinzunehmen. Dennoch beherrscht der Philips alle HDR-Formate wie HDR10+ und Dolby Vision. Der Philips 75PUS7608 punktet auch mit seiner reichhaltigen Auswahl an Anschlüssen, einer breit gefächerten App-Palette und der integrierten Alexa-Sprachsteuerung. Auf die Philips typische Ambilight-Beleuchtung sowie auf eine Bluetooth-Schnittstelle muss man allerdings verzichten.
Unser Urteil: Gut!
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