Der Philips 75PUS7009 Smart-TV im Test
Kinofeeling im Wohnzimmer für den kleinen Geldbeutel
Mit 800 Euro ist der Philips 75PUS7009/12 einer der günstigsten Fernseher mit einer Bilddiagonale von 75 Zoll bzw. 190 cm. Der günstige Flachmann verfügt über das brandneue Titan OS Betriebssystem, beherrscht die gängigen HDR-Formate, kommt aber ohne das für Philips typische Ambilight daher. Wir haben uns den Heimkinoboliden einmal genauer unter die Lupe genommen und für Euch getestet.
Neben der riesigen 75 Zoll Variante ist die günstige Philips PUS7009-Serie auch in 4 kleineren Größen ab 43 Zoll bzw. 108 cm erhältlich.
- Philips 43PUS7009/12 UHD LED Android TV – Bilddiagonale: 108 cm / 43 Zoll
- Philips 50PUS7009/12 UHD LED Android TV – Bilddiagonale: 126 cm / 50 Zoll
- Philips 55PUS7009/12 UHD LED Android TV – Bilddiagonale: 139 cm / 55 Zoll
- Philips 65PUS7009/12 UHD LED Android TV – Bilddiagonale: 164 cm / 65 Zoll
- Philips 75PUS7009/12 UHD LED Android TV – Bilddiagonale: 190 cm / 75 Zoll
Der Philips 75PUS7009/12 im Praxistest
Mit einem Preis von knapp 800 Euro ist der Philips 75PUS7009/12 einer der günstigsten 75-Zöller auf dem Markt. Bis auf das beliebte Ambilight muss man bei dem Schnäppchen auf fast nichts verzichten. Der Fernseher verfügt über eine große Auswahl an Streamingdiensten, Sprachsteuerung und einen Triple-Tuner für Satellit, Kabel und Antenne.
Rein äußerlich ist der Philips 75PUS7009/12 eher schlicht gehalten und mit einer Bautiefe von 8,4 cm nicht ganz so schlank wie die Konkurrenz von Samsung und Sony. Sowohl das rahmenlose Gehäuse, als auch die mitgelieferten Stabfüße bestehen aus einem schwarzen Kunststoff. In punkto Verarbeitung gibt es beim Philips nichts zu bemängeln. Für eine Wandmontage kann eine passende VESA 600 x 400 Wandhalterung verwendet werden.
Bildqualität
Für einen Fernseher in der unteren Preisklasse kann der Philips 75PUS7009 mit natürlichen Farben und einer erstaunlich flüssigen Bewegtbilddarstellung punkten. Denn im Gegensatz zu den hochpreisigen 120 Hertz Modellen verfügt der Philips PUS7009 nur über ein vermeintlich langsames 60 Hertz Panel. Bei schnellen Bildbewegungen, wie beispielsweise bei Kameraschwenks oder Sportsendungen, haben günstige Fernseher oft ihre Probleme und lassen das Bild oft ruckelig und unruhig wirken. Nicht so beim Philips 75PUS7009. Schnelle Bewegungen stellt der 75-Zöller auffallend flüssig und homogen dar.
Auch bei der Farbdarstellung kann der günstige Fernseher punkten. Denn das Bild sieht nicht nur brillant aus, auch die einzelnen Farbtöne trifft der Philips auf den Punkt und sorgt so für einen sehr natürlichen Bildeindruck. Technisch unterstützt der Philips eine Farbtiefe von 10 Bit, was 1 Milliarde Farbtöne entspricht. So kann der Philips nicht nur den Standardfarbraum, sondern auch den erweiterten Farbraum in vollem Umfang darstellen. Das schließt auch den Farbraum für Kinoproduktionen (DCI P3 Farbraum) mit ein, den der Fernseher zu über 94% beherrscht.
Tiefstes schwarz bekommt nicht zu sehen
Der Philips 75PUS7009 verfügt weder über Local Dimming, noch über die OLED-Technik. Dementsprechend kann er kein Tiefschwarz darstellen und muss sich mit dunklem Grau begnügen. In dieser niedrigen Preisklasse aber vollkommen normal, denn Fernseher mit Local Dimming kosten schnell das Doppelte. Im täglichen Betrieb fällt die Schwäche allerdings nur sehr selten auf. Lediglich bei sehr dunklen Nacht- und Weltraumszenen sieht das Bild etwas flau und eine Spur zu hell aus.
Schwache Blickwinkelstabilität
Beim Public Viewing oder einem gemeinsamen Heimkinoabend mit Freunden sollte man sich nicht zu weit vom Bildmittelpunkt entfernen. Schon bei einem Betrachtungswinkel jenseits der 60° Marke nimmt sowohl die Bildhelligkeit, als auch die Farbbrillanz immer weiter ab. Die optimale Bildqualität kann man beim Philips 75PUS7009 nur bei möglichst zentraler Sicht, bis zu einem 120° Kegel, genießen.
HDR mit Einschränkungen
Heutzutage werben alle TV-Geräte Hersteller mit HDR, HDR10 und HDR10+. Doch was steckt dahinter und was bringt HDR? Die Abkürzung HDR steht für High Dynamic Range und soll für eine bestmögliche Farb- und Kontrastdarstellung sorgen. Wie gut dies gelingt, hängt maßgeblich von der Leistungsfähigkeit des Fernsehers ab. Um HDR-Inhalte möglichst perfekt wiedergeben zu können, ist in erster Linie eine höhere Spitzenleuchtkraft, jenseits von 1000 Nits, erforderlich. Aktuelle High End Fernseher sind sogar in der Lage, über 4000 Nits darzustellen. Dagegen erreichen die günstigsten Einstiegmodelle lediglich um die 250 Nits. Zwar können auch die meisten günstigen Fernseher das HDR-Format verarbeiten, bringen aber kaum sichtbare Vorteile bei der Darstellung. Beim Philips 75PUS7009 verhält es sich ähnlich. Mit seiner maximalen Spitzenleuchtkraft von gerade einmal 420 Nits hält sich der Bildvorteil in Grenzen. Das Bild sieht mit aktiviertem HDR sogar deutlich dunkler aus, was gerade tagsüber und in hellen Räumen eher störend wirkt.
Wie schlägt sich der Philips 75PUS7009 im Alltag?
Auf den Punkt gebracht: Gut! Philips richtet sich mit dem günstigen PUS7009 Modell nicht an den versierten Heimkinoenthusiasten, sondern an den preisbewussten Ottonormalverbraucher. Der Philips 75PUS7009 liefert nämlich ein gestochen scharfes Fernsehbild und kann auch bei DVDs, Blu-Rays und Streaming-Inhalten überzeugen. Auch bei Tageslicht und in hellen Räumen sieht das Bild farbenfroh, brillant und gestochen scharf aus. Bei den Fernsehsendern sollten die HD-Sender bevorzugt werden. Bei den älteren SD-Sendern sieht das Bild hingegen schnell verwaschen und unscharf aus.
Tonqualität
Zwar wurden die Flachbildfernseher über die Jahre immer größer, aber der Klang blieb oft auf der Strecke. In den letzten Jahren hat sich jedoch einiges getan und Fernseher können sich auch ohne eine zusätzliche Soundbar durchaus hören lassen. Beim Philips 75PUS7009 hat uns der Klang positiv überrascht. Zwar fehlen dem günstigen 75-Zöller hohe Töne und kraftvolle Bässe, dafür ist der Klang hervorragend abgestimmt und überzeugt mit einer glasklaren Stimmenwiedergabe. Der Philips 75PUS7009 verfügt über zwei eingebaute Mehrbereichslautsprecher, die den Klang über den Gehäuseboden abstrahlen. Dies hat den Vorteil, dass die Klangqualität auch bei einer Wandmontage nicht wesentlich beeinflusst wird. Für den Alltagsgebrauch ist der Klang absolut ausreichend. Wer zu dem riesigen 75 Zoll Bild auch den passenden Kinosound wünscht, der schließt am besten eine externe Soundbar an.
Unsere Empfehlung: Die Philips TAB7908/10 Soundbar hat richtig Wumms und lässt es im Wohnzimmer gewaltig krachen. Mit einer Leistung von 740 Watt und dem kraftvollen Subwoofer bringt die Soundbar problemlos Fenster und Türen zum Wackeln.
Ausstattung
Beim Thema Ausstattung bringt der Schnäppchen-Fernseher fast alles mit, was man von einem modernen Smart-TV erwarten würde. Sei es Sprachsteuerung, Streamingdienste oder ein TV-Tuner für alle Empfangsarten wie Satellit, Kabel oder Antenne. Beim Sprachassistenten hat der Nutzer die Wahl zwischen Amazon Alexa oder Google Assistant. Die Sprachsteuerung ist zwar nicht direkt über den Fernseher möglich, aber über einen angeschlossenen Echo Dot- bzw. Google Nest Lautsprecher. Mit dem Startbefehl „Alexa“ lässt sich dann Lautstärke einstellen, der Sender wechseln oder auch die Streamingdienste aufrufen. So spart man sich auch mal den Griff zur Fernbedienung.
Philips neuestes Betriebssystem: Titan OS
Kamen in den älteren TV-Modellen noch die Android TV und Saphi zum Einsatz, sind die 2024er Fernseher modellübergreifend mit dem brandneuen Titan OS Betriebssystem ausgestattet. Die Titan OS Oberfläche ähnelt optisch der von Google TV und anderer Mitbewerber. Ganz oben befindet sich wie üblich die Favoritenliste mit den zuletzt genutzten Streaming-Angeboten. Wer weiter herunter scrollt, gelangt zu den einzelnen Streaming-Anbietern wie Amazon Prime Video, Disney+, Netflix, DAZN und Co., mit den jeweiligen Empfehlungen der Anbieter. Unter dem Menüpunkt „Channels“ lassen sich sogar die meisten Fernsehsender über das Internet (IPTV) empfangen. So ist nicht einmal ein Kabel- oder Satellitenanschluss erforderlich.
Das Betriebssystem selbst ist übersichtlich gestaltet, reagiert flott auf Eingaben und lässt sich auch flüssig bedienen. Gut gefallen hat uns, dass sämtliche Apps, Einstellungen und Favoriten auf der Philips Cloud extern gespeichert werden. Somit liegen die Apps immer in der neuesten Version vor und müssen nicht auf dem Fernseher aktualisiert werden.
Viele Anschlussmöglichkeiten, aber kein Bluetooth
An Anschlussmöglichkeiten mangelt es beim Philips 75PUS7009 nicht. Für externe Zuspielgeräte wie Blu-Ray Player oder Spielekonsole stehen seitlich und auf der Rückseite insgesamt drei HDMI-Buchsen bereit. Diese unterstützen Variable Refresh Rate (VRR), Auto Low Latency Mode (ALLM) und eARC, jedoch keine 4K-Wiedergabe mit 120 Hertz. Die Eingangsverzögerung (Input lag) liegt bei flotten 6 Millisekunden. Somit ist der 75-Zöller auch zum Zocken gut geeignet.
Übersicht der Anschlussmöglichkeiten:
- 3 x HDMI mit eARC, VRR, ALLM
- 2 x USB
- 1 x Optischer Digitalausgang
- 1x LAN
- 1 x Satellit
- 1 x Antennenanschluss und Kabel
- 1 x Wi-Fi 5
- 1 x Common Interface (CI+)
Für das normale Fernsehprogramm ist der Philips 75PUS7009 mit einem sogenannten Triple-Tuner ausgestattet. Triple bedeutet, dass der eingebaute TV-Tuner alle drei Empfangsarten wie Kabelfernsehn (DVB-C2, Satellit (DVB-S2) und Antennenempfang (DVB-T2 HD) beherrscht. Etwas mehr Tempo hätten wir uns bei den Umschaltzeiten gewünscht. Möchte man den Sender wechseln, muss man sich bis zu 3 Sekunden gedulden. Zudem ist beim PUS7009 die USB-Aufnahmefunktion gesperrt und bleibt den teureren Modellen vorbehalten. Für den Empfang von PayTV-Sendern, wie zum Beispiel HD+ oder HD-Austria, steht seitlich ein freier CI+ Kartenschacht bereit. Sehr gut gefallen hat uns die einfache Möglichkeit der Sendersortierung und der übersichtliche Programm Guide.
Technische Daten
- Marke: Philips
- Modell: 75PUS7009/12
- Ambilight: Nein
- Bildschirmgröße: 75 Zoll / 190 cm
- Display Auflösung: 3840 x 2160 Pixel (UHD)
- Display Panel: Direct LED
- Bildprozessor: Pixel Precise Ultra HD
- Farbtiefe: 8+2 Bit (1.07 Millionen Farben)
- Bildwiederholfrequenz: 60 Hz (nativ)
- Helligkeit: 340 Candela pro Quadratmeter
- Kontrasterweiterung: HLG, HDR, HDR10, HDR10+
- Prozessor: Dual Core CPU
- Betriebssystem: Titan OS
- Arbeitsspeicher: 2 GB
- Flash Speicher: 8 GB
- Sprachsteuerung: Amazon Alexa + Google Assistant
- Soundsystem: 2.0 Kanal mit Dolby Atmos
- Lautsprecher: 2 x 10 Watt
- Tuner: DVB-C / T2-HD / S2
- VESA: 600 x 400 mm
- Gewicht: 27,9 kg (28,3 kg Inkl. Standfuß)
- EAN: 8718863043882
- Die Bedienungsanleitung zum Philips 75PUS7009/12 ist HIER als Download erhältlich
Fazit
Für 800 Euro bekommt man derzeit keinen besseren Fernseher in dieser Größe. Der Philips 75PUS7009/12 liefert ein erstaunlich souveränes Bild mit natürlichen Farben, ordentlicher Plastizität und schöner Schärfe. Lediglich bei der Schwarzperformance und der Blickwinkelstabilität muss man Abstriche hinnehmen. Sowohl die Ausstattung, als auch der Bedienkomfort kommen beim Philips 75PUS7009 nicht zu kurz. Von Sprachsteuerung, über ein lückenloses Streaming-Angebot, bis hin zu einem Triple-Tuner ist alles an Bord.
Unser Urteil: Empfehlenswert!
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